Samstag, 24. Januar 2015

Stadt, Amt, Frust

Lange Wartezeiten und vorzeitiger Annahmeschluss bei der Fahrerlaubnisbehörde

Wer seinen Taxischein verlängern muss, verbringt neuerdings jede Menge Zeit auf dem Amt für öffentliche Ordnung: Seit Jahresbeginn sind Wartezeiten von 45 bis 60 Minuten ganz alltäglich. Klar im Vorteil ist, wer spannende Lektüre oder stoische Gelassenheit mitbringt.

Waren es bis Dezember 2014 immerhin drei Türen, hinter denen man Verwaltungsangestellten sein Anliegen vortragen durfte, stauen sich seit Januar alle Fahrerlaubnissuchenden vor Zimmer 206 208. Wer nun denkt, er könne für seinen Behördengang die letzte der ohnehin höchstens vier Stunden währenden Sprechzeit nutzen (Mo, Di, Do und Fr 8 -12 Uhr + Mittwoch: 13:30- 17 Uhr), hat sich vergebens auf den Weg in die Basler Straße gemacht: Bereits um elf, eine Stunde vor Ende der versprochenen Publikumszeit, werden noch ein paar Wartemarken ausgegeben, das war's dann. Wovon allerdings nur erfährt, wer im Flur überhaupt bis zum Nadelöhr vorgerückt ist. Kein Hinweis im Zugangsbereich und auf der Webseite der Führerscheinstelle schon gar nicht.

Fragt man die Leiterin des Sachgebiets Frau Lasch nach der Ursache dieser Leistungsbremse, hört man etwas über Personalmangel und eine nicht wiederbesetzte Stelle. Die Behörde könne ohnehin nur soviel Anträge entgegennehmen, wie sie in der publikumsfreien Zeit dann auch abwickeln könne. Management by Abschreckung, denkt man sich da als Bürger*in und verabschiedet sich fürs Erste vom Gedanken an eine moderne und leistungsfähige Stadtverwaltung.

Doch es glimmt am Ende des Tunnels: In vielleicht drei Jahren wird das Amt für öffentliche Ordnung ins geplante Verwaltungszentrum an der Fehrenbachallee umziehen. Dann soll es längere Öffnungszeiten und mehr Personalstellen geben.
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Autor: tf5mob